Playoff-Viertelfinale in Schweden

Die erste Runde der Playoffs in der schwedischen SSL ist gespielt und die Halbfinals stehen fest. Wie verliefen die Viertelfinalserien? Konnten die Top-Teams ihrer Favoritenrolle gerecht werden? Wir blicken auf die Playoffs in der besten Floorball Liga der Welt.

Bei den Damen war die Sache in den Viertelfinalspielen im Großen und Ganzen sehr schnell klar. Thorengruppen, der Sieger der Hauptrunde, machte in drei Spielen gegen Malmö alles klar. Thorengruppen ist zwar Aufsteiger besteht personell aber zum großen Teil aus den Spielerinnen des letztjährigen Meisters IKSU (Das Drama von Umeå). Besonders die Kauppi-Schwestern überzeugen seit Wochen. Veera Kauppi wurde mit großen Abstand vor ihrer Schwester Scorer-Königin, obwohl sie wegen einer Verletzung nur rund 75 Prozent der normalen Saisonspiele machen konnte.

Ebenfalls in drei Spielen konnten sich Pixbo Wallenstam (2. der Hauptrunde) und Endre IF (3.) durchsetzen. Pixbo ist mit vielen internationalen Starspielerinnen gespickt und ist deutlich breiter aufgestellt, als zum Beispiel Endre, die sehr von Ellen Bäckstedt abhängig sind. Bäckstedt war im letzten Spiel mit drei Toren und einem Assistent entscheidender Faktor beim Erreichen des Halbfinals. Gegner Täby ist ebenso abhängig von Starspielerin Moa Tschöp, doch die sagte ihre Teilnahme an den Playoffs wegen eines „Vorfalls innerhalb der Mannschaft“ kurzerhand ab. So konnten sowohl Pixbo (gegen Rönnby) als auch Endre ihre Serien ohne Probleme gewinnen und treffen nun im Halbfinale am 8. April aufeinander.

Zweikamp vor dem Tor von Pixbo
Auch in den Playoffs der Damen ging es hart zur Sache. //Foto: Per Wiklund

Die letzte Paarung zwischen den Mannschaften von KAIS Mora (5.) und Sirus (4.) ist die einzig umkämpfte dieses Viertelfinals. KAIS Mora muss in dieser Saison das erste Mal auf Anna Wijk verzichten, die sich dem Damenteam von Storvreta (Allsvenska) angeschlossen hat. Beide Mannschaften gewannen jeweils auswärts ihre Spiele und KAIS führt derzeit mit 2:1 Siegen die Serie an. Die Entscheidung fällt am Osterwochenende. Doch egal wer hier als Sieger hervorgehen wird, im Halbfinale wird man gegen die Damen von Thorengruppen wohl chancenlos sein.

Die Viertelfinalspiele der Herren waren dagegen schon spannender und zeigten, dass in diesem Jahr keine Mannschaft mehr so dominiert, wie z.B. Falun noch in der letzten Saison. Am souveränsten kam noch der zweite der Hauptrunde, FBC Kalmarsund, durch seine Serie. Die Mannen um Kim Nilsson verloren nur ein Spiel der Best-of-Seven-Serie gegen Linköping (8. der Hauptrunde) und ziehen nach einer sehr starken Saison verdient ins Halbfinale ein. Das ist eine reife Leistung im erst dritten Jahr in der SSL und liegt nicht nur am weltbesten Spieler Nilsson. Kalmarsund wird sich in den nächsten Jahren wohl als feste Größe in der SSL festsetzen, wenn man sich die Liste der Neuzugänge für die kommende Saison ansieht. Mit Filip Langer (Tatran Stresovice, Tschechien) und Jan Bürki (Wiler-Ersigen, Schweiz) kommen zwei internationale Spitzenspieler. Außerdem verstärkt sich der FBC mit zwei Supertalenten aus Schweden. Mattias Lövenfors (18) aus der Talentschmide von RIG Umeå und Tim Andersson Carlsson (19) vom Auf- und wieder Absteiger Fagerhult, der in seiner ersten SSL-Saison mit 38 Toren vierbester Torschütze wurde, verjüngen das Team.

Kalmarsund wird in einem mit Spannung erwarteten Halbfinale auf IBF Falun treffen (ab 6. April). Wer sich ein bisschen im internationalen Floorball auskennt, dem wird es bei den Namen Alexander Galante Carlström, Emil Johansson, Rasmus Enström und den Jungstars Malte Lundmark, Emil Ruud und Viktor Wettergren ganz warm ums Herz werden. Doch Falun hat sich zu Beginn der Saison sehr schwer getan und es dauerte eine Weile, bis man an alte Erfolge anknüpfen und sich in der Tabelle wieder auf den dritten Platz vorschieben konnte. In den Playoffs tat man sich ebenfalls schwer. Nach vier Spielen gegen Helsingborg (7.) war die Serie ausgeglichen. Erst in Spiel fünf fanden die Stars wieder in die Spur und fegten den Gegner mit 12:5 aus der Halle. Im letzten Spiel war dann mal wieder Galante Carlström der entscheidende Mann, der drei Treffer zum 6:4 Sieg beisteuern konnte.

Storvreta Spieler jubeln
Top-Team mit Top-Spieler, der Favorit Storvreta //Foto: Per Wiklund

Der Sieger der Hauptrunde, Storvreta IBK, hatte sich für die Playoffs den Tabellensechsten Växjö Vipers ausgesucht. Man musste zwar in Spiel zwei eine Niederlage in der Fortnox Arena einstecken, setzte sich letztendlich aber souverän mit 4:1 Siegen durch. Gerade in den letzten beiden Spielen (10:3 und 11:5) wurde deutlich, wer der Topfavorit auf die Meisterschaft in Schweden ist. Storvreta hat derzeit die ausgeglichenste Mannschaft mit vielen Ausnahmekönnern. Ein wichtiger Faktor sind Nilsberth und Gustafsson, zwei der besten und torgefährlichsten Verteidiger der Liga. Im letzten Spiel traf Gustafson alleine vier Mal, Nilsberth zwei Mal.

Das letzte Duell versprach am meisten Spannung. Der vierte der Liga Mullsjö gegen den Tabellenfünften Dalen. Beide Mannschaften starten jeweils mit einem relativ eindeutigen Heimsieg. In Spiel drei gewann Dalen auswärts und sicherte sich mit einem vermeintlichen Mini-Break die Führung in der Serie. Eigentlich sollte Mullsjö das bessere Team sein, aber Dalen hat schon in vielen Begegnungen dieser Saison gezeigt, dass es besonders gegen die vermeintlichen Favoriten zu allem fähig ist. Aber Kim Garnevik sicherte Mullsjö in der Verlängerung den erhofften Ausgleich in Spiel vier. Auch wenn Dalen in Christoffer Andersson und dem Norweger Ketil Kronberg zwei Scharfschützen in ihren Reihen hat, setzte sich die ausgeglichenere Mannschaft aus Mullsjö auch in Spiel 5 und im anschließenden Spiel 6 durch. Diesmal war Anton Hedin der gefeierte Held, der seine Mannschaft, ebenfalls erst in der Verlängerung, ins Halbfinale schoss.

Bei den Damen sieht alles nach einem Finale Thorengruppen gegen Pixbo Wallenstam aus, bei den Herren wird spannend zu sehen sein, ob Falun sich in den Playoffs gegen Kalmarsund durchsetzen kann. In der Hauptrunde verlor man beide Spiele gegen die Männer aus Kalmar. Gegner im Finale dürfte Storvreta werden, die mit Mullsjö wenig Probleme haben sollten.