Favoriten und Überraschungseier

Kompetenz darf man nicht überschätzen. Deshalb haben wir Johan Nilsson, den Ex von Hamburg und der deutschen Nationalmannschaft, gefragt, wie die diesjährige Bundesliga-Tabelle am Ende aussehen wird. Ein Blick in eine ziemlich schummrige Glaskugel.

1. UHC Sparkasse Weißenfels: Starke Zugänge, erfahrener Trainer, eingespieltes System und Titelhunger. Mit dem vermutlich stärksten Kader der Liga ist Platz eins der wahrscheinlich einfachste Tipp der Saison.

2. MFBC Leipzig: Eindeutig größter Konkurrent des UHC im Rennen um die Meisterschaft. Offensiv wuchtig, kommen in Duellen mit Weißenfels aber zu oft ins Stocken. Ich bezweifle, dass es für die Titelverteidigung reicht.

3. Floor Fighters Chemnitz: Eine spannende und junge Mannschaft die aus letzte Saison viel gelernt hat. Auch mit weniger finnischen Zugängen müssten die Playoffs wieder machbar sein, wenn das Team im Flow bleibt. Mit Radünz und Reich kommt noch mehr Erfahrung an die Bande.

4. ETV Piranhhas Hamburg: Schon in den letzten Jahren hat diese junge Mannschaft auch ohne ausländische Verstärkungsspieler einiges gerissen. Jetzt sind sie noch reifer und könnten endlich oben mitspielen.

5. TV Schriesheim: Vergangenes Jahr profitierte Schriesheim etwas davon, dass man öfter unterschätzt wurde. Diese Saison dürften sich manche Teams besser auf das Aufbauspiel des TV vorbereiten. Wenn der Kader weiterhin auswärts schmal bleibt, könnte es mit den Playoffs eng werden.

6. DJK Holzbüttgen: Individuell ist die DJK eigentlich spitze, auch ohne ausländische Hochkaräter, trotzdem fehlen dem Spiel zu oft Fluss und Kreativität. Aber vielleicht braucht alles eben etwas mehr Zeit und diese Saison wird alles besser.

7. Red Devils Wernigerode: Vertraut man dem jungen Team, hat es einiges zu bieten. Die Endplatzierung hängt aber natürlich noch von Wernigerodes berüchtigten Last-Minute-Transfers ab. Zwei, drei Finnen extra machen da halt immer wieder den Unterscheid.

8. SSF Dragon Bonn: Einerseits wird Bonn deutlich lesbarer sein, denn man wird aus den Spielen gegen die Dragons gelernt haben. Mit den zwei tschechischen Verstärkungen dürfte das Team aber insgesamt stabiler und weniger abhängig von Topscorer Weißkirchen werden.

9. Berlin Rockets: Mal wieder das Überraschungsei. Zwar hat Berlin als Tabellenletzter 19/20 keine Transfers vorzuweisen, mit Jan Kratochvil, übergangsweise als Spielertrainer zurück, dürfte die Taktik für die Gegner wieder unbequem werden.

10. Blau-Weiß 96 Schenefeld: Überrascht immer mit viel Mut und Teamgeist. Auch wenn die spielerische Stärke fehlt und es den einen oder anderen Scharfschützen bräuchte, für den Klassenerhalt sollte es reichen.

11. VfL Red Hocks Kaufering: Es tut mir leid und ich hoffe, ich liege bei diesem Tabellenplatz falsch. Nach dem Karriereende von Max Falkenberger, wird der Klassenerhalt mit diesem jungen Team aber eine große Herausforderung.

12. SC DHfK Leipzig: Noch scheint die Königklasse für den Aufsteiger ein großer Happen zu sein. Erfahrene Verstärkungen hat es nicht gegeben, der Klassenerhalt wäre für den SC DHfK also ein echter Überraschungserfolg.