In knapp zwei Wochen sollen die Floorball Bundesligen starten. Der Dachverband hat ein umfassendes Hygienekonzept vorbereitet. Dennoch droht, dass während in manchen Hallen beinahe Regelbetrieb herrschen wird, andere für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben werden. Das Floorballmag im Gespräch mit Roland Büttner, Geschäftsführer Floorball Deutschland.
Wie bewertet der Dachverband den aktuellen Stand der Dinge zwecks Zuschauereinlass? Eigentlich sollte dieser möglich sein, es müssen dafür aber bestimmte Hygienerichtlinien vorbereitet, abgesegnet und umgesetzt werden.
Bei der Zulassung der Zuschauer ist vorerst nicht mit einer einheitlichen Regelung zu rechnen. Bei der Ministerpräsidentenkonferenz in der vergangenen Woche konnten diesbezüglich keine Ergebnisse erzielt werden. Dazu steht in der Beschlusslage laut DOSB: „Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregeln nicht möglich ist, sollen mindestens bis Ende Dezember 2020 nicht stattfinden. Zum einheitlichen Umgang mit Zuschauern bei bundesweiten Sportveranstaltungen wird eine Arbeitsgruppe auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien eingesetzt, die bis Ende Oktober einen Vorschlag vorlegen soll.“ Mit einer einheitlichen Regelung kann damit frühestens im November gerechnet werden.
Es hängt also von der Region ab?
Die zum Teil sehr unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern stellen ein großes Problem dar. In Hamburg und Bayern dürfen sich nach derzeitigem Stand keine Zuschauer in den Hallen aufhalten. In den nächsten Tagen werden jedoch in mehreren Bundesländern neue Verordnungen veröffentlicht. Die Lage kann sich also auch kurzfristig sowohl verbessern als auch verschlechtern – mit Blick auf die Fallzahlen.
Wird es eine einheitliche Weisung geben, wie Bundesliga-Spiele unter den aktuellen Corona-Umständen umzusetzen sind?
Floorball Deutschland hat den Vereinen neben dem Konzept zum Wiedereinstieg ein Hygienekonzept zur Verfügung gestellt (Link). Das neue Hygienekonzept soll den Vereinen eine Orientierungshilfe bieten. Da die Regelungen in den einzelnen Bundesländern aber nach wie vor sehr unterschiedlich sind – etwa bei der Erhebung von Daten zur Nachverfolgung, der Anzahl der zugelassen Zuschauer u.ä. – sind in jedem Fall zusätzlich die vor Ort gültigen Verordnungen zu berücksichtigen.
Am 7. September könnte die IFF die Verlegung der WM um ein Jahr beschließen. Würde eine solche Entscheidung Einfluss auf die diesjährige Bundesliga-Planung haben?
Die mögliche Verlegung der WM wird keinen Einfluss auf den nationalen Spielbetrieb haben. Der bereits veröffentlichte Modus der FBL wird wie geplant umgesetzt. Die ggf. frei werdenden Wochenenden sollen als Backup für mögliche Spielausfälle in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie genutzt werden.
Wie steht es um das Dokument „Wiederaufnahme des Floorballsports“?
Das Dokument wurde zwischenzeitlich überarbeitet und veröffentlicht. Darüber wurde in einem kurzen Beitrag (Link) auf der Homepage informiert. Das Konzept wurde am 28. August an die Landesverbände verschickt. An die Teams der 1. und 2. FBL sowie an die Teilnehmer des FD-Pokals wurde das Konzept am darauffolgenden Sonntag verschickt.
Und welche Stufe erreichen wir aktuell?
Da die Regelungen in den Bundesländern sehr unterschiedlich sind, ist eine pauschale Aussage über die Stufen nicht möglich und abhängig von jeweiligen Situation vor Ort. In den meisten Fällen befinden wir uns aktuell in den Stufen sieben und acht.
Was passiert, wenn zwischen Bundesliga-Spieltagen SpielerInnen positiv getestet werden? Muss das komplette Team in Quarantäne? Müssen sogar die vorherigen GegnerInnen in Quarantäne?
Bei einer Infektion müssen die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. Das bedeutet, dass alle Personen, die mit einem nachweislich Infizierten in Kontakt standen, unter Umständen in Quarantäne müssen. Dabei ist den Anweisungen der Gesundheitsämter Folge zu leisten.