„Auf Kurs“

Früher war sie Kapitänin Kuhlmann, jetzt ist Co-Trainer Richter. Kurz vor WM-Beginn unterhielten wir uns mit Franziska Richter über die Ansprüche der Damen-Nationalmannschaft und auch ihren eigenen Lebenswandel.

Floorballmag: Franziska, die WM lauert ums Eck. Am Wochenende wurde noch an vielem gefeilt. Was stand in Mellensee auf dem Programm?

Franziska Kuhlmann: Wir haben vieles noch mal gefestigt und uns Details angeschaut, sei es in der Defensive oder Offensive. Im Fokus stand ebenfalls das Körperspiel, da dies international hohe Ansprüche stellt. Außerdem haben wir im mentalen Bereich gearbeitet und auch das Teambuilding stand ganz oben auf der Liste.

Der mäßige Auftritt bei 6NFC machte etwas Bange, ob das Team bis zur WM bereit sein wird. Was sind noch die letzten Baustellen?

Definieren wir mal mässig. Resultate zu einem solchen Zeitpunkt dürfen nicht überbewertet werden. Der 6NFC war ein wichtiger Test zum richtigen Zeitpunkt. Das Team arbeitet diszipliniert im Rahmen seiner Möglichkeiten und Mellensee hat gezeigt, dass wir auf Kurs sind.

Wie sieht das restliche Programm bis zur WM aus?

Wir werden mit allen noch mal individuelle Gespräche führen und ihnen unterstützend zur Seite stehen. Alle wissen, was ihre Aufgabe ist und was sie können. Darauf sollen sie sich fokussieren. Kurz vor der WM werden wir noch ein paar Trainings und Testspiele haben, um dann gut vorbereitet starten zu können.

Franziska Richter (r.) noch als Spielerin im Einsatz fürs deutsche Team.

Du, ehemalige Kapitänin, bist jetzt als Assistenz-Trainerin dabei. Wie bist du zu der Rolle überhaupt gekommen?

Simon hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte nach der WM 2017 als Assistenz-Trainerin weiterhin dabei zu sein. Ich musste nicht lange überlegen, da mir das Team sehr am Herzen liegt.

Und was ist dein konkreter Aufgabenkreis im Staff?  

Meine Aufgabe ist es, individuell mit den Spielerinnen zu arbeiten, Kleinigkeiten zu korrigieren, Tipps zu geben und sie zu motivieren.

Wie sehr kribbeln die Hände, den Schläger doch wieder selbst in die Hand zu nehmen?

Das fragen mich sehr viele (lacht). Nachdem ich aufgehört habe NLA zu spielen, habe ich letzte Saison noch in der 1. Liga Kleinfeld gespielt. Also hatte ich immer noch selber den Schläger in der Hand, nur eben nicht mehr so intensiv wie vorher. Aber genauso wollte ich es auch haben, nach Jahren Floorball auf höchster Stelle in meinem Leben liegen meine Prioritäten jetzt woanders.

Was macht Franziska Richter jetzt eigentlich sonst so, abseits vom Platz?

Ich genieße jetzt meine Freizeit, auch die Familie, Freunde und andere Hobbies. Auf dem Platz war ich nur noch bis August aktiv, weil Micha und ich im Februar nicht mehr nur zu zweit sein werden (schmunzelt). Ich kann mir aber gut vorstellen danach wieder zum Spass Floorball zu spielen.

Foto: Dawid Gondek, Ville Vuorinen