Der nächste Wurf

Am vergangenen Wochenende hatte Remo Hubacher 25 Spieler zum Sichtungslager der Herren-Nationalmannschaft geladen. Nach einer mehrmonatigen Pause sind viele neue Gesichter darunter. Der Trainerstab dürfte es nun mit dem vielleicht jüngsten Auswahlkader der deutschen Floorball-Geschichte zu tun haben.

„Dadurch, dass in den Ligen der Top4-Nationen ein Spieltag angesetzt wurde, haben wir den Lehrgang genutzt, um sehr vielen jungen Spielern die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen“, erklärt Remo Hubacher. „Daher haben wir auch einen relativ hohen Spielanteil in den Trainings gehabt. Außerdem war es auch der erste Lehrgang, den ich mit Johan (Nilsson, Anm.d.Red.) durchgeführt habe. Auch diese Zusammenarbeit war sehr positiv.“

Die Nationalmannschaft hat sich zum ersten Mal seit der WM im vergangenen Dezember zusammengefunden. Die monatelange Pause war einer unklaren Situation im Umfeld des Trainerstabs geschuldet (Artikel lesen). Nun scheinen die Dinge wieder voranzugehen, auch wenn es der Staff eilig hat. „Es wird aktuell alles mit der heißen Nadel gestrickt. Ich bin aber guter Dinge, dass wir unsere Ziele erreichen können“, so Hubacher.

Das Sichtungslager habe den Schweizer sehr positiv überrascht. „Die Jungs sind alle sehr gut ausgebildet und topmotiviert. Wenn eine Handvoll erfahrenerer Spieler rausgerechnet wird, hatten wir einen Altersdurchschnitt von unter 22 Jahren. Im Extremfall liegen da fünf bis sechs Weltmeisterschaften dazwischen. Dieser Lehrgang hat mir gezeigt, dass man sich in Deutschland überhaupt keine Sorgen um guten Nachwuchs machen muss. Die Entwicklung in den U-Mannschaften ist hervorragend und wir sind auf dem richtigen Weg.“

Unter den teilnehmenden Spielern waren tatsächlich viele A-Debütanten zu sehen. Bekannte Leistungsträger wie Max Falkenberger, Janos Bröker oder Alex Burmeister hatten unter anderem verletzungsbedingt Platz gemacht. Der nächste Termin steht aber schon im November an.

„Wir treffen uns dann in Berlin“, erklärt Hubacher. „Aktuell laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Der darauffolgende Lehrgang findet dann unmittelbar vor der WM Quali statt. Es hat sich herauskristallisiert, dass sehr gute Flugverbindungen von Hamburg oder Berlin nach Riga bestehen. Daher wird es für diesen Lehrgang eine dieser beiden Städte werden. Parallel dazu arbeiten wir mit Johan und Iivo intensiv an der taktischen Grundausrichtung für die Quali.“

Die deutschen Herren haben sich nach ihren Erfolgen an der vergangenen „6 Nations Challenge“ sowie bei der WM auf dem fünften Platz der Weltrangliste festgesetzt. Vor ihnen thronen nur noch die vermeintlich unerreichbaren Top 4. „Um uns im oberen Bereich der Weltrangliste etablieren zu können, benötigen wir auch in den nächsten Jahren junge, talentierte und floorball-verrückte Spieler“, sagt Hubacher. Zudem werde die Sportart immer schneller und athletischer. „Individuelles Stickhandling, Kraft- und Ausdauertraining werden immer wichtiger. An diesen Punkten müssen die Spieler außerhalb des Vereinstraining arbeiten.“

Teilnehmer Sichtungslager

NameVornameVerein
WeissgerberSebastianBern Caps (SUI)
PetersenLarsKarlsruhe
KursulaJussiHamburg
SiedeMatthiasWeißenfels
BöttcherTimWeißenfels
HoppeSvensonMFBC
SchuschwaryErikMFBC
BerbigJanWeißenfels
ThunHannesBerlin
DethlefsenTjorvenHamburg
BonifacioVincentChemnitz
WeigeltPhilippWeißenfels
KühlFlemmingHamburg
WeisskirchenFlorianBonn
BrökerNiklasHolzbüttgen
BotheMark-OliverMFBC
SpöhleMaximilianHolzbüttgen
KünneckeFelixSchriesheim
HofferbertNilsHolzbüttgen
WipflerRicardoKaufering
BuckermannJan NiklasDümpten
LangenstrassHannesChemnitz
BonifacioGabrielChemnitz
HeinenJannikHolzbüttgen

Foto: Martin Flousek / IFF