„Eine Schippe draufgelegt“

Deutschlands Schlüsselspiel gegen Russland war nichts für schwache Nerven. 4:1, 4:4, 8:4. Laura Hönicke brachte als eine der erfahrensten Spielerinnen im entscheidenden Augenblick wichtige Routine auf den Platz.

___STEADY_PAYWALL___

„Dank der 4:1-Führung hatten wir eigentlich mit genügend Selbstvertrauen und Sicherheit in den nächsten Abschnitt starten können“, beschreibt Laura Hönicke die Situation. Dann habe es aber plötzlich an der nötigen Konzentration gefehlt. „Vielleicht war der Druck, die Führung zu halten, doch zu groß für uns.“

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts brach Deutschland ein und kassierte drei Treffer am Stück. „Sicherlich war es richtig, in dem Moment das Time-Out zu nehmen“, meint Hönicke. „Durchatmen und ruhig bleiben, sagte Trainer Brechbühler zu uns. Das hat scheinbar gefruchtet.“ Das deutsche Team antwortete mit drei eigenen Toren. Das 7:4 erzielte Hönicke selbst. „Während des gesamten Turniers war der Kampfgeist der Mannschaft sehr stark. Aber heute haben alle nochmal eine Schippe draufgelegt“, lobt die 29-Jährige.

Wichtiges Time-Out. Deutschland fand die richtige Antwort.

Diskutiert wurde auch diesmal über den Qualifikationsmodus. Während etwa Dänemark, der Drittplatzierte der Gruppe EUR1, gegen Frankreich die Tormaschine anwerfen und einen 19:0-Sieg in die Schlusstabelle einrechnen durfte, musste Deutschland seinen Erfolg gegen den Tabellenletzten Österreich streichen – da die deutsche Gruppe einen Teilnehmer mehr hatte.

„Das ist wirklich eine fragwürdige Angelegenheit“, sagt Hönicke. „Wir haben im Vorfeld natürlich auch ein bisschen gerechnet und es ist in der Tat ärgerlich, wenn du einerseits gegen eine Topnation wie Finnland viele Tore kassierst, dein höchster Sieg nichts im Gegensatz zu anderen aber nichts zählt.“ Es sei sicher schwierig, für alle Nationen eine gerechte Lösung zu finden, man dürfe sich aber sicherlich Gedanken dazu machen, das System vielleicht zu überarbeiten.

Foto: IFF