Eine Trennung als Chance

In der Südstaffel der 2. Bundesliga brodelte es in der Offseason so richtig. Nach dem hessischen Aufstiegsdrama taucht auch noch ein neuer Name im Teilnehmerfeld auf. Die Schanzerducks Ingolstadt. Dafür sucht man allerdings vergeblich nach Donau Floorball, denn die SG zwischen Ingolstadt und Nordheim ist Geschichte. Wir erläutern euch die Hintergründe der Trennung und erklären, wie die Vereine für die Zukunft aufgestellt sind.

In Ingolstadt und Nordheim geht man in der Zukunft getrennte Wege. Nach fünf Jahren „Donau Floorball“ ist die Spielgemeinschaft der beiden Vereine nun Geschichte. Doch anders als bei so mancher Trennung, geht man hier im Guten auseinander. Die Trennung war vielmehr der logische Schritt, da die Vereine unterschiedliche Ausrichtungen für die Zukunft verfolgen, wie Andreas Finkenzeller (Ingolstadt) und Armin Sedelmeier (Nordheim) im Interview bei Floorball Bayern erklärten.

Konkret kam der Gedanke einer möglichen Trennung erstmals zu Beginn der Saisonplanung auf. Immer mehr kristallisierte sich heraus, dass Nordheim das Projekt 2. Bundesliga nicht mehr in der Form weiterführen möchten. Zu groß sei insbesondere der finanzielle Aufwand. Nach weiteren Gesprächen entschied man sich dann die Spielgemeinschaft zu beenden. Da Ingolstadt weiterhin in der 2. Bundesliga antreten möchte, müssen die Schanzer den finanziellen Aufwand nun alleine stemmen. Gegenüber dem Floorballmag äußert sich Jochen Kleinbauer, Stellvertretender Abteilungsleiter ESV Ingolstadt: „Die Ressourcen werden sicherlich weniger und es bedarf einer guten Planung. Aber trotzdem können wir positiv in die Zukunft blicken.“

Positiv ist man auch beim SV Nordheim. Dort liegt der Fokus nun einmal mehr auch der Jugendarbeit. Auch wenn, durch das Ende von Donau Floorball, beide Vereine jetzt auch im Jugendbereich wieder eigene Teams stellen müssen, sieht man sich insgesamt recht gut aufgestellt. Sowohl Ingolstadt, als auch Nordheim werden mit Teams in fast allen Altersklassen an den Start gehen.

Neben der Jugendarbeit, die auch in Ingolstadt keine untergeordnete Rolle spielen soll, liegt der Fokus bei den Schanzern allerdings voll auf der 2. Bundesliga. Auch wenn der Kader durch das SG-Ende diese Saison wohl etwas kleiner ausfallen wird, sieht man sich gut gerüstet für die kommende Spielzeit: „Ein paar Neuzugänge stehen bereits in den Startlöchern. Diese kommen aus der eigenen Jungend, aus der 2. Mannschaft, sowie externe Neuzugänge“, so Kleinbauer, „In erster Linie wird auch in den kommenden Jahren der Fokus darauf liegen, den eigenen Nachwuchs nachhaltig in den Bundesliga-Kader zu installieren und unsere Talente stetig zu fördern.“ ergänzt er noch.

Angesprochen auf die sportlichen Ziele, erklärt Kleinbauer, man habe die Playoffs fest im Blick. Dass es vielleicht irgendwann auch mal in Richtung 1. Bundesliga gehen kann, möchte er auch nicht ausschließen, für die nähere Zukunft gäbe es aber keinen konkreten Aufstiegsplan. Dennoch sei es natürlich immer das Ziel, sportlich das bestmöglichste Ergebnis zu machen und das Maximum zu erreichen. Nach der langen Corona-Pause ist man in Ingolstadt jedenfalls heiß auf die neue Saison: „Wir können es kaum erwarten wieder in den Ligaalltag zu starten.“

Der Corona Pandemie räumt Kleinbauer in der Trennung von Ingolstadt und Nordheim übrigens nur eine Nebenrolle ein: „Natürlich hat uns diese Situation, wie auch alle anderen Vereine, vor große Herausforderungen gestellt, jedoch war dies sicherlich nicht der Grund für die Trennung. Man hatte in der pandemischen Lage mehr Zeit zum Nachdenken. Während der finalen Planungsphase für die anstehende Saison, kamen dann unterschiedliche Auffassungen zur zukünftigen Ausrichtung der Spielgemeinschaft auf den Tisch. Damit war die Trennung besiegelt.“